Bisherige Nutzungen von traditionellen Streuobstlandschaften finden oft nicht mehr statt.
Ein Beispiel hierfür ist das Verbraucherverhalten beim Kirschkauf, welches sich derart geändert hat, dass der Verbraucher heute nach Kirschen mit einer Größe von 32+ mm sucht und diese mit hohen Preisen honoriert. Die Anzahl der Zellen pro Kirsche ist in der Regel gleich, nur die Zellstreckung ist bei großfruchtigen Kirschen verändert. Dadurch wird aber auch das Risiko des Platzens immer größer. Großfruchtige, knackige Kirschen lassen sich somit nur überdacht anbauen – das ‚Todesurteil’ für den landschaftsprägenden Tafelkirschenanbau auf großen Baumformen. Da die Verarbeitung von Tafelkirschen auf Grund mangelnder Zucker-Säurewerte aber keine sinnvolle Alternative darstellt, sind die meisten Flächen, die noch heute mit Tafelkirschen bepflanzt sind dem Untergang geweiht. Das Sterben über einen langen Zeitraum ist der übliche Verlauf, um am Ende die Fläche einer ‚baumfreien‘ und intensiveren Nutzungsform zuzuführen.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, übernimmt die Stiftung den Kauf oder die Pacht betroffener Flächen, um diese langfristig mit alten, zur Verwertung geeigneten Sorten wieder bepflanzen zu lassen und so die Landschaftsform als WiesenObst zu erhalten. Hierzu eigenen sich im Besonderen Birnenbäume, da diese zu den landschaftsprägendsten und mächtigsten Obstbäumen heranwachsen und Menschengenerationen überdauern. Ein Sprichwort im Englischen besagt „Plant pears for your heirs“ – denn erst die Enkel werden die Früchte ernten…